Der Kapitalmarkt

  • Am Kapitalmarkt werden statt Obst und Gemüse Finanzinstrumente verkauft
  • 1963 notierte die Luxemburger Börse weltweit als erste Eurobonds
  • Derzeit werden weltweit rund für 25 Billionen $ Eurobonds gehandelt, von denen eine große Anzahl an der Luxemburger Börse gehandelt werden
  • Clearstream verfügt über Einlagen in Höhe von 7 Billionen €, was das Großherzogtum zu einem der wichtigsten europäischen Abwicklungs- (Settlement) und Verwahrzentren (Custody) macht

Kapitalmarkt ist ein spezifisches Wort für eine bestimmte Art von Markt, auf dem anstelle von Obst und Gemüse Finanzinstrumente, wie Unternehmensaktien oder Staats- oder Unternehmensanleihen verkauft werden. Unternehmen können den Zugang zum Kapitalmarkt als Alternative zur Finanzierung ihres Wachstums oder ihrer Weiterentwicklung nutzen, oder als Alternative zu herkömmlichen Bankkrediten. Kapitalmärkte werden auch von Anlegern genutzt, um Geld effizient in Unternehmen zu investieren und so Informationen über deren Wertentwicklung zu erhalten. Einige Kapitalmärkte sind direkt an eine Börse angeschlossen, einem zentralen Ort also, an dem Kauf und Verkauf stattfinden (wie bei einer digitalen Versteigerung). Auf diese Weise sind die Preise klar und transparent und der Handel findet zwischen mehreren Parteien statt. Dies ist insbesondere bei Aktien der Fall.

Die meisten Anleihen werden dagegen direkt von einem bestimmten Händler gekauft (dies wird als „Over the Counter“ bezeichnet). Hier können die Börsen auch eine wichtige Rolle spielen. Sie bestätigen offiziell eine Preisliste, auf dem der Kunde sieht, was er für seine Anleihe bezahlen muss. Die Hauptaufgabe, insbesondere an der Luxemburger Börse, besteht darin, die Preise von über 37.000 Finanzinstrumenten, hauptsächlich Anleihen, aufzulisten(1). Mit der fortschreitenden Globalisierung der Welt wächst auch die Globalisierung der Kapitalmärkte, insbesondere der Anleihen. 1963 war die Luxemburger Börse die erste der Welt, die Euro-Anleihen (Eurobonds) gelistet hat. Eurobond ist eine Anleihe eines Unternehmens in einer Währung, die nicht unbedingt der des Landes entspricht, in dem das Unternehmen gegründet wurde. Im Augenblick sind weltweit Eurobonds im Wert von für rund 25 Milliarden US$ im Umlauf, von denen eine große Anzahl an der Luxemburger Börse gehandelt werden.

Während der Handel (Trading) das Hauptelement der Kapitalmärkte ist, finden noch weitere wichtige Prozesse statt, nachdem sich Käufer und Verkäufer über den Preis geeinigt haben. Ein kritischerer Bereich, bei dem auch Luxemburg eine wichtige Rolle spielt, ist der tatsächliche Austausch von Bargeld gegen Anleihen oder Aktien, die Abwicklung (Settlement) und Verwahrung (Custody) von Anleihen und Aktien auf sichere Art und Weise.

Hochregulierte Institute, die diese wichtigen Aktivitäten in Luxemburg ausführen und anbieten, die sogenannten zentralen Wertpapierdepots (wie Clearstream), haben Einlagen in Höhe von 7 Milliarden €.